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25 Jahre Kultur aus dem Gedächtnis

Im Jahr 2013 sind es 25 Jahre her seit dem gross angelegten Forschungsprojekt zur Nationalen Identität und kulturellen Vielfalt der Schweiz (Mikrozensus 88). Was hat sich seit 1988 geändert? Schon damals war Kultur in Expansion begriffen und fand in Stadt und Land neue Anstösse und Initiativen. Es ist interessant, dass die Zunahme kultureller Angebote im Bild mit der “Lawine” umschrieben wurde. Der Vergleich der Resultate mit dem Kulturprozess bis heute zeigt, dass unsere Gesellschaft Wandlungen erfahren hat, die man heute weit gehend vergessen hat oder verdrängt. Für die Schweiz typisch ist das Mäandrieren zwischen Innovation und Wiederverzauberung. Niemand hätte in den 80er Jahren an Zäsuren geglaubt, wie sie tatsächlich eingetreten sind. Das Bild dieser Veränderungen ist Aufgabe einer breit verstandenen Kultursoziologie. Sie muss Zusammenhangswissen herstellen, denn das Zählen der Fliegenbeine, die dank der neuen IT millionenfach zahlreicher geworden sind, wird dies kaum leisten können. Ein Referat reflektiert den Kulturprozess aus dem Blickfeld der Kultursoziologie:

“Zwischen Infarkt und Verzauberung. Kulturentwicklungen im Rückblick” Plenarveranstaltung Meier-Dallach, SGS Kongress, 26. 6. 2013.

Hintergrund zum Referat sind drei Themenbulletins der Serie “25 Jahre Kultur aus dem Gedächtnis”. Sie sind erschienen:

“Verscherbelte Utopien” Im vergangenen Vierteljahrhundert hat sich vieles zum Teil radikal gewandelt. Wohin? Nehmen wir die Wünsche der damals Befragten, sie sind heute 25 Jahre älter, ergibt sich ein dramatisches Bild: Die damals erwünschten alternativen Entwicklungswünsche für das Land wurden bis heute nicht erfüllt und sogar zunehmend zurückgedrängt. Werte hingegen, die man damals bereits als erfüllt sich nicht mehr wünschte, stehen heute wieder voll im Programm. Die damals erstaunlichen Erwartungen der Bevölkerung wurden zum Scherbenhaufen. Was hat dabei mitgewirkt?
Das Bulletin ist als erstes Fenster zur Thematik erschienen. In engem Zusammenhang dazu fasst ein Bulletin die wichtigsten Etappen der politisch-kulturellen Orientierungen seit dem 2. Weltkrieg zusammen:
Helvetiens Zauberberg, das Bulletin zum Ersten August 2013 ist erschienen.
Vor 25 Jahren zeichnete sich die Entwicklung der geopolitischen Landschaft in fünf Szenarien ab. Erstaunlich, wie sie sich heute bestätigt und wie sich die Schweiz darin bewegt hat im Umfeld der Grossraum-Träume.Die Schweiz und die Bewegungen der europäischen Landschaft - fünf Szenarien


“Vom Kosmos zum Feuchtgebiet” Im Mikrozensus 88 und im Projekt „Kulturelle Vielfalt und nationale Identität“ ermöglichten umfangreiche Beobachtungen, den helvetischen Kosmos von Kultur auszuleuchten, wie sie die Bevölkerung damals wahrnahm und praktizierte. Der Blick zurück auf 25 Jahre regt heute dazu an, darüber nachzudenken, was sich seither im Kulturprozess ereignete und wo man heute steht. Das Bulletin als zweites Fenster zur Thematik skizziert drastischen Wandel und Fragen an die Zukunft der Kultur


“Branding als Kultur” Die Kultur des Branding ist eine neue Ära, die Tätowierung des Raumes, der Landschaften, des sozialen und kulturellen Lebens – sie ist zum weltweiten Grossbetrieb geworden. Das Bulletin als drittes Fenster ist erschienen
de/25_jahre_kultur_aus_dem_gedaechtnis.1396452287.txt.gz · Last modified: 2014/04/02 17:24 by admin